Silikon vs. TPE: Welches Dichtungsmaterial ist das Richtige für Ihre Anwendung?

Silikon und TPE weisen beide ihre spezifischen Vor- und Nachteile auf. Welches Dichtungsmaterial sich besser eignet, hängt von dem jeweiligen Einsatzgebiet ab. Daher ist es empfehlenswert, sich die Eigenschaften der beiden Materialien einmal im Detail anzuschauen. Diese unterscheiden sich nämlich vor allem hinsichtlich ihrer Temperaturbeständigkeit, Elastizität und Verschleißdauer.

Was versteht man unter TPE?

Bei TPE (Thermoplastische Elastomere) handelt es sich um ein Copolymer, das die kunststoffeigene Plastizität mit der Flexibilität von Gummi vereint. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet dies: Kunststoffblöcke und Gummiblöcke werden gemischt, sodass eine einzigartige Struktur entsteht.

Als Herstellungstechniken kommen beispielsweise Extrusion oder Spritzguss infrage. Kennzeichnend für TPE ist seine besondere Weichheit und Zugfestigkeit.

Was versteht man unter Silikon?

Bei Silikon handelt es sich um ein synthetisches Polymer, das sich aus den natürlichen Bestandteilen Kohlenstoff, Wasserstoff, Silizium und Sauerstoff zusammensetzt.

Kennzeichnend für Silikon ist seine gute Verträglichkeit, weshalb es häufig im medizinischen Bereich zur Anwendung kommt. Weiterhin ist das Material besonders langlebig, hitzebeständig und zudem geruchsneutral.

Dichtungsmaterial Vergleich: Wodurch unterscheiden sich TPE und Silikon?

Nachdem wir die Zusammensetzung und Eigenschaften der beiden Dichtungsmaterialien beleuchtet haben, fällt es leichter, sie miteinander zu vergleichen. Fassen wir die Vor- und Nachteile noch einmal zusammen:

Vorteile von TPE

•  kostengünstig
•  ausgezeichnete Weichheit (Shore A-Härte 0 bis 100A)
•  hohe Zugfestigkeit (200 % bis 1500 %) ist recycelbar und kann wieder eingeschmolzen und erneut verarbeitet werden, was es zu einer umweltfreundlicheren Option macht.
• TPE-Dichtungen können gegenüber Ozon, UV-Strahlen und Witterungseinflüssen beständig sein, was ihre Lebensdauer verlängert.

 Nachteile von TPE

• TPE hat eine begrenzte Temperaturbeständigkeit im Vergleich zu Silikon oder EPDM. Bei hohen Temperaturen kann TPE weicher werden und seine mechanischen Eigenschaften verlieren.
• Obwohl TPE gegenüber vielen Chemikalien resistent ist, gibt es bestimmte aggressive Chemikalien, gegenüber denen TPE weniger widerstandsfähig ist, was die Einsatzmöglichkeiten einschränken kann.

 Vorteile von Silikon

•  gute Vertäglichkeit
•  langlebig
•  hohe Temperaturtoleranz (-40~220°)
•  nimmt keine Gerüche an

 Nachteile von Silikon

•  wesentlich teurer im Vergleich zu TPE
•  niedrigere Zugfestigkeit (90–1120%)
•  zäher als TPE (Shore-A-Härte 30A bis 70A)

Die häufigsten Einsatzgebiete von TPE

Aufgrund seiner Flexibilität eignet sich TPE besonders gut im Automobilbereich, z. B. für Fenster- und Türdichtungen. Darüber hinaus kann eine TPE Dichtung die Witterungsbeständigkeit von Gebäuden verbessern.

Die häufigsten Einsatzgebiete von Silikon

Silikon eignet sich aufgrund seiner Biokompatibilität besonders gut für sämtliche Anwendungsgebiete im medizinischen Bereich. Auch Babyprodukte wie Schnuller, Fläschchen und Beißringe bestehen aus Silikon.

Ein weiterer Anwendungsbereich für die Silikondichtung im häuslichen Umfeld ist der Küchenbereich, da dort eine hohe Hitzebeständigkeit unabdinglich ist. In elektrischen Haushaltsgeräten kommt Silikon ebenfalls als Isolier- und Dichtungsmaterial zum Einsatz.

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